In Kürze: Was die Bibel zu sagen hat auf die Grundfragen des Lebens

In meinem Blogbeitrag vor einem Monat habe ich die Grundfragen des Lebens angesprochen: Woher komme ich, wo stehe ich und wohin gehe ich? Dabei habe ich darauf hingewiesen, dass es nur möglich ist, dass Antworten darauf im Bereich des Glaubens liegen und nicht im Bereich der Wissenschaft.

Nun versuche ich in Kürze zu formulieren, was die Bibel darauf für Antworten hat.

Die Welt ist nicht durch Zufall entstanden, sondern durch einen Schöpfer. Dieser Schöpfer ist gut. Er wird als die Liebe beschrieben. Er hat deshalb die Schöpfung ursprünglich sehr gut gemacht, Mensch inklusive. Die ursprüngliche Schöpfung benennt die Bibel das Paradies. Da gab es nur Gutes. Keine Krankheit, kein Streit, nichts Böses. Der Mensch lebte in völliger Harmonie, in einer innigen Liebesgemeinschaft mit Gott. Dazu hatte Gott den Menschen auch geschaffen. Gott ist die Liebe. Doch Liebe ist nur möglich, wo Freiheit ist.

Deshalb musste Gott dem Menschen die Freiheit geben, sich auch gegen ihn zu entscheiden. Deshalb gab es im Paradies zwei ganz spezielle Bäume. Der eine Baum war der Baum des Lebens. Hätten Adam und Eva von diesem Baum gegessen, hätte der Zustand im Paradies auf ewig weiter gedauert. Sie hatten sich jedoch entschieden von dem andern Baum, dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen, von dem Gott gesagt hatte, dass wenn sie davon essen würden, sie als Konsequenz sterben müssten.

Das ist die biblische Antwort auf die Frage, woher wir Menschen kommen. Wir kommen vom Paradies. Die Antwort auf die zweite Frage haben wir auch, einmal aus der Bibel, aber auch aus unserer Erfahrung. Nichts ist sicherer auf dieser Welt als der Tod. Wir alle müssen sterben. Und wir alle haben es erfahren und erfahren es Tag für Tag: Es gibt nicht nur Gutes auf dieser Welt, sondern auch Böses.

Dieser Zustand von Gut und Böse ist doch auf die Dauer unbefriedigend. Ich selber und ich nehme an, die meisten Menschen sehnen sich nach einem Zustand, wo nur Gutes ist. Mit andern Worten wir sehnen uns nach dem Paradies zurück. Und nicht nur wir Menschen sehnen uns. Auch Gott sehnt sich, nach dieser Liebesgemeinschaft mit uns Menschen, die er am Anfang mit Adam und Eva hatte. Das war ja auch das Ziel der ganzen Schöpfung.

Gott hat nie aufgehört, die Menschen zu lieben. Viele Menschen haben Mühe, zu glauben, dass Gott Liebe ist, weil sie soviel Böses in ihrem Leben erfahren haben, oder auf all das Böse sehen, welches auf dieser Welt geschieht. Aber all das Böse auf dieser Welt ist nur da, weil die Menschheit, sich in Adam und Eva als die Ureltern, sich entschieden hat, von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen. Das Problem ist nicht Gott, sondern wir Menschen, die diesen Zustand gewählt haben.

Aber Gott in seiner Liebe bietet den Menschen einen Weg an, zurück in diese Liebesgemeinschaft zu kommen und zurück an einen Ort, wo es nur Gutes gibt. Die Bibel nennt diesen Ort Himmel und Reich Gottes. Dieses Heils- oder Rettungsangebot Gottes an die Menschen hat zwei Komponenten. Gesetz und Gnade.

Das Wort Gesetz löst bei vielen Menschen ungute oder zumindest gemischte Gefühle aus. Viele haben die Vorstellung von Gott, dass er ein Spielverderber ist und einfach alles verbietet, was Spass und Freude macht. Das Gegenteil ist der Fall. Das Gesetz ist die Beschreibung, was gut ist. Das Gesetz Gottes ist Gottes Anweisung zu einem Leben in der Fülle und in der Freude. Es ist Gottes Betriebsanleitung für den Menschen. Er hat ja den Menschen geschaffen und weiss deshalb am Besten, wie das Zusammenleben von Menschen am Besten funktionieren würde. Aber wir Menschen haben eben nicht wie Gott eine Natur, die aus reiner Liebe besteht, sondern eine Natur von Gut und Böse. Das Böse steckt in unserer Natur. Wir sind Egoisten. Das heisst, es geht uns vor allem darum, dass es uns selbst gut geht. Und deshalb steht das Gesetz im Widerspruch zu unserer gefallenen Natur.

Das Gesetz ist gut. Aber es hat seine Grenzen. Es kann den Menschen nur insoweit helfen, soweit sie es befolgen. Und da hapert es beträchtlich. Zum Teil befolgen wir das Gesetz nicht, weil wir es nicht wollen, weil wir glauben, dass wir dem Leben mehr Freude abringen können, wenn wir es nicht befolgen. Was sich letztlich jedoch auf die Dauer immer als Trugschluss erweist. Dann befolgen wir das Gesetz nicht, weil wir es nicht können, weil wir eine Natur haben, in der auch das Böse drin steckt. Darum hören wir doch so oft «Man sollte …..» Und die Realität bleibt, dass es kaum jemand tut. Oder das alte Sprichwort: «Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.»

Deshalb wusste Gott von allem Anfang an, dass der Weg zur Rettung noch eine andere Komponente braucht: Gnade. Der Begriff Gnade kommt aus der Rechtsprechung und der Gerichtsbarkeit. Es kann vor kommen, dass ein Verbrecher (Gesetzesübertreter) die Gefängnisstrafe, zu der er mit Recht verurteilt wurde, nicht absitzen muss, weil er begnadigt wurde. Begnadigt kann nur ein Verurteilter werden.

Hopla! Das hören wir Menschen nicht gerne. Jedenfalls mir ging es so. Es hat sich etwas (die Bibel nennt das Stolz) in mir gesträubt, anzuerkennen, dass ich den Massstäben Gottes nicht genüge und er mich deshalb verurteilen und an den Ort schicken muss, wo es nur Böses gibt. (Die Bibel nennt diesen Ort und Hölle oder feuriger Pfuhl). Ausgerechnet mich, der ich doch so ein guter Mensch bin im Vergleich zu andern. Nun die Frage, ob ich tatsächlich besser war als andere, lassen wir mal beiseite. Das ist nämlich nicht, worauf Gott schaut. Der Punkt ist nämlich der: Wenn Gott uns Menschen an einen Ort führen will, wo es nur zu 100 % Gutes gibt, dann kann er keinen Menschen zu diesem Ort lassen, der nicht 100 % gut ist. Ist ja klar. Sonst gäbe es keinen Himmel mehr und der Zustand von Gut und Böse würde auf ewig weiter gehen. Da aber dieser Zustand auf die Dauer unbefriedigend ist, kommt Gott in seiner Liebe am Ende der Zeiten als Richter und er wird das Gute von dem Bösen scheiden und es wird einen Ort geben, wo nur das Gute ist und einen Ort, wo nur das Böse ist. Das ist ja an sich eine erfreuliche Botschaft. Aber wir Menschen haben ein Riesenproblem. Nun gut, es mag noch manche so eingebildete Menschen geben, wie ich einer war. Aber wir alle wissen doch: Es gibt keinen Menschen auf dieser Erde, der 100 % gut ist. Und deshalb ist es relativ einfach zu erraten, wie das Urteil für jeden Menschen aussehen wird. Nun, ich wag es kaum zu schreiben. Aber es ist so klar: Hölle, der Ort, wo nur das Böse ist.

Nun, wer das verstanden hat, der begreift, dass es nur noch eine Hoffnung für ihn geben kann: Gnade. Und weshalb kann Gott uns begnadigen? Kann er als ein heiliger und gerechter Gott einfach ein Auge zudrücken? Oder begnadigt er einfach nach Lust und Laune? Das Wort heilig bedeutet auch rein und unvermischt. Er kann deshalb nichts Böses (Die Bibel nennt dies auch Sünde.) und damit auch keinen Sünder in seiner Gegenwart dulden. Gott ist auch gerecht. Er kann deshalb nicht einfach so grundlos begnadigen. Gottes Heiligkeit und Gerechtigkeit sind keine Gegensätze, wie viele meinen, zu Gottes Liebe, sondern sie sind Aspekte von seiner Liebe. Unsere menschliche Liebe ist oft von Sympathie und Willkür geprägt und deshalb unheilig und ungerecht. Aber Gottes Liebe nicht.

Gott kann gnädig sein, weil er seinen Sohn Jesus Christus auf die Welt gesendet hat. Er kam als Mensch und hatte als Mensch Fleisch und Blut wie wir. Aber er hatte nicht die verdorbenene Natur von Gut und Böse in sich. Er hat deshalb ein Leben ohne Sünde gelebt. Deshalb konnte er stellvertretend die Schuld der ganzen Menschheit auf sich nehmen und hat die Strafe dafür durch seinen Tod am Kreuz auf Golgatha erlitten und ist am dritten Tag wie vorhergesagt auferstanden.

Die Gnade Gottes hat eine doppelte Auswirkung. Einmal tilgt sie die Schuld, die wir durch unsere Sünden vor Gott auf uns geladen haben. Und als solche, denen die Schuld vergeben ist, sind wir gerecht und haben wir Zugang zum himmlischen Vater. Die andere Auswirkung ist: Wir werden erlöst von unserer alten Natur, in der das Gute, aber auch das Böse drin steckt. Wir bekommen eine neue Kreatur, die fähig ist, nur das Gute zu tun und somit nach dem Gesetz Gottes zu leben und dies nicht nur auf eine heuchlerische äusserliche Art und Weise, sondern vom Herzen her.

Da aber Gott Liebe ist, zwingt er diese Gnade niemandem auf. Er lässt allen Menschen die Freiheit, dieses Gnadenangebot anzunehmen. Wie können wir dieses Gnadenangebot annehmen? Jesus spricht von einer engen Pforte (schmale und kleine Tür) und einem schmalen Weg, der zum Leben führt.

Zuerst einmal zur Pforte, welche die einzige Möglichkeit ist, diesen Weg der Rettung zu beschreiten. Zuerst einmal müssen wir erkennen, dass wir vor Gott schuldig sind und Gnade brauchen. Dann müssen wir entschieden sein, durch die enge Pforte hindurch zu gehen und den schmalen Weg zu begehen. Wem das Wort müssen nicht gefällt, darf es mit dürfen ersetzen. Der Weg der Rettung ist wie gesagt ein Gnadenangebot. Wir dürfen und können es annehmen. Wir müssen nicht. Aber wenn wir gerettet werden wollen, dann müssen wir, weil es keinen andern Weg der Rettung gibt. Die Bibel nennt diesen ersten Schritt Busse. Dies hat nur wenig mit Bussen zu tun, die uns die Polizei aufbrummt, weil wir uns nicht an die Verkehrsregeln gehalten haben. Es bedeutet Umkehr im Denken. Es bedeutet: Ich sehe ein, mein altes Leben war verkehrt, ich war auf dem falschen Weg, der ins Verderben führt, ich kehre um und beschreite den neuen schmalen Weg, der zum Leben führt. Es versteht sich von selbst, dass wir nicht gleichzeitig auf zwei Wegen gehen können, selbst wenn wir zwei Beine haben. Aber wir brauchen beide Beine um auf einem Weg gehen zu können.

Nun nach jeder Entscheidung muss auch die Tat folgen. Gott hat entschieden, uns die Möglichkeit zu geben, dass uns durch die Wassertaufe die Sünden vergeben werden und die alte sündige Natur von uns abgewaschen wird. Die Wassertaufe, die uns die Bibel lehrt, ist ein völliges Untertauchen ins Wasser. Dies bedeutet, dass wir (unsere alte Natur) mit Christus sterben und mit ihm begragen werden und mit Christus (als neue Kreatur) auferstehen. Wer eine Bibel hat kann dies nachlesen im Römerbrief Kapitel 6 Verse 3-4.

Nun haben wir eine neue Kreatur erhalten. Und durch den nächsten Schritt, die Erfüllung mit dem Heiligen Geist, erhalten wir die Kraft, die wir zum Leben als diese neue Kreatur brauchen. Wir können es vergleichen mit einem Auto. Das beste Auto nützt uns nichts ohne Benzin oder wer es lieber mag ohne Strom. Wir brauchen die Kraft des Heiligen Geistes. Die Bibel spricht von einer Wiedergeburt mit Wasser und Geist. (Siehe Johannesevangelium Kapitel 4 Vers 5).

Nun sind wir neugeboren, haben eine neue Kreatur und sind erfüllt mit der Kraft des Heiligen Geistes. Aber dies alles nützt uns immer noch nichts, wenn wir nicht in diesem neuen Leben wandeln. Jetzt sind wir durch die enge Pforte gegangen. Nun steht der Weg vor uns. Und wir alle wissen, dass wenn wir einen Weg nicht bis zum Ziel gehen und vorher wieder umkehren,  werden wir das Ziel nicht erreichen. So ist es auch mit dem Weg der Errettung. Wir werden nicht zu dem Ort kommen, wo nur Gutes ist, wenn wir nicht auf diesem Weg der Errettung bleiben.

Nun ist mir völlig klar, dass dieser Blogbeitrag, auch wenn er etwas länger ausgefallen ist, als ursprünglich geplant, noch längst nicht alle Fragen beantwortet, die einem interessierten Leser kommen können. Deshalb mache ich folgendes Angebot: Wenn Du noch Fragen hast, oder Sie noch Fragen haben (ich biete gerne das Du an, aber möchte es niemandem aufdrängen), schreiben Sie doch mir. Ich habe nicht auf alles eine Antwort. Aber was ich weiss, teile ich gerne.

Noch ein Angebot: Wenn Du noch nicht in Wasser getauft bist, oder noch nicht mit dem Heiligen Geist erfüllt bist und Du das möchtest, werde ich gerne Dir noch mehr darüber erzählen und werde Dich wenn Du entschieden bist, dass Du das willst, auch gerne taufen oder mit Dir für die Erfüllung mit dem Heiligen Geist beten.

Bei Interesse findest Du die gleiche Botschaft mit etwas andern Worten auf der Seite (gleiche website) «Die beste Botschaft». Dort findest Du auch ausnahmsweise ein etwas längeres Chançons von mir (vorübergehend noch eine sehr einfache unprofessionelle Aufnahme im Selfimodus meines Handys) mit der gleichen Botschaft.

Wenn nöd weisch – Wenn du nicht weisst …..

Es ist wie bei einem Orientierungslauf. Wenn du nicht weisst, woher dass du kommst und nicht weisst, wohin dass du gehst, weisst du auch nicht wo du stehst. Woher komme ich? Wo stehe ich? Und wohin gehe ich? Das sind nicht nur die Grundfragen eines Orientierungslaufs, sondern die Grundfragen des Lebens überhaupt. Das Wo ist klar. Wir leben auf dieser Erde. Aber die Fragen «Woher kommen wir?» und «Wohin gehen wir?» können nur im Glauben beantwortet werden. Selbst wenn viele Wissenschaftler der Überzeugung sind das «Woher» mit der Evolutionstheorie beantworten zu können, bewegen auch sie sich auf der Ebene des Glaubens. Die Wissenschaft hat viel mehr mit Glauben zu tun, als wir uns oft bewusst sind. In der Wissenschaft geht es darum, Thesen (z.B. die Evolutionstheorie) aufzustellen und diese mit Beweisen zu untermauern. Die Beweisführung läuft aber über die Interpretation von Fakten. Das heisst, dass die Fakten verschieden interpretiert werden können. Und auch wenn wir von Fakten sprechen, müssen wir das relativieren. Denn es ist immer nur unsere Wahrnehmung von Fakten und nicht der Fakt selbst. Und unsere Möglichkeiten der Wahrnehmung sind beschränkt. Nun es gibt wissenschaftliche Erkenntnisse, die an der Praxis überprüfbar sind. So stehen hinter meinem Laptop viele wissenschaftliche Erkenntnisse. Selbst wenn ich diese nicht studiert habe und deshalb auch nicht verstehen kann, weiss ich, dass sie wahr sind. Denn sonst würde mein PC nicht funktionieren. Aber viele andere wissenschaftliche Theorien, wie die Evolutionstheorie sind in der Praxis nicht so überprüfbar. Es kann keinen Praxisbeweis geben.

Deshalb das nächste Lied zum Thema:

Auch das CERN trifft nicht den Kern. Selbst wenn es den Urknall beweisen könnte, kann es den Weg zum Leben nicht weisen. Denn die nächste Frage stellt sich ein: Was war vorher? Für die Grundfragen des Lebens forscht die Forschung vergeben.

Die Bibel gewinnbringend lesen

Um die Bibel gewinnbringend zu lesen, muss man keine Bibelschule oder eine Theologische Hochschule besucht haben. Die Bibel wurde nämlich nicht für Spezialisten geschrieben, sondern für ganz normale Jünger und Jüngerinnen Jesu. So ist zum Beispiel bei den Briefen immer die Gemeinde oder sind die Heiligen in sowieso angesprochen. Und zu den Heiligen gehört jeder Jünger Jesu.

Es ein paar  ganz einfache Tips, die jedem helfen, die Bibel zu verstehen:

Typ 1: Bitte den Heiligen Geist um das richtige Verständnis!

Als mit Wasser und dem Heiligen Geist getaufte Jünger und Jüngerinnen Jesu haben wir den besten Lehrer, den es überhaupt gibt: den Heiligen Geist.

Jesus sagt über den Heiligen Geist in Johannes 16,13: «Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten.»

Petrus schreibt in 2. Petr. 1,21: «Und das sollt ihr vor allem wissen, dass keine Weissagung in der Schrift eine Sache eigener Auslegung ist. Denn es ist noch nie eine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht worden, sondern getrieben von dem heiligen Geist haben Menschen im Namen Gottes geredet.»

Das heisst doch, dass der eigentliche Autor der Bibel der Heilige Geist ist. Und wer könnte uns die Bibel besser erklären als der Autor selbst?

Typ 2: Beachte den Kontext!

Jeder Vers steht in einem Textzusammenhang (Kontext). Das einfachste ist: Du liest gleich mal den ganzen Brief! Wenn du heute von einem Freund oder einer Freundin einen Brief bekommst (oder Email oder SMS), so liest du doch den ganzen Text. Vielleicht nimmst du dann später einige Stellen, Sätze oder Wörter raus, die dir besonders gut gefallen haben oder die wichtig sind, die du nicht vergessen willst. Mach es auch so mit den Briefen, die in der Bibel stehen: Nimm erst einzelne Verse raus, wenn du den ganzen Zusammenhang verstanden hast. Es ist auch gut zu bedenken, dass die Autoren der Heiligen Schrift keine Kapitel und Verseinteilung beifügten. Diese kamen erst viel später. Diese sind sehr praktisch zum Auffinden von Bibelversen, verleiten aber leicht dazu, Bibelstellen aus dem Kontext heraus zu zitieren und so falsch zu verstehen. Es ist deshalb gut beim Lesen der Bibel diese Kapitel- und Verseinteilung wegzudenken.

Typ 3: Beachte die Gesamtaussage der Bibel!

Lies die ganze Bibel und verstehe die grosse Linie der Heilsgeschichte, die Gott mit den Menschen gemacht hat!

Typ 4: Habe Mut zu Spannungen und offenen Fragen?

Manches wird dir beim Lesen widersprüchlich und unverständlich erscheinen. Dies kann sein, weil du erst dran bist die Gedanken Gottes verstehen zu lernen. Dies geht uns ja überall so. Wenn wir uns in ein neues Gebiet reinarbeiten, scheint uns vieles widersprüchlich zu sein, weil wir die Zusammenhänge noch nicht verstehen. Mit wachsendem Verständnis lösen sich viele Widersprüche auf und klären sich offene Fragen. Es braucht Mut, diese Spannung der vermeintlichen Widersprüche und offenen Fragen aufzuhalten. Aber dies ist notwendig um im Verständnis zu wachsen. Widerstehe der Versuchung die Bibel deinem momentanen Verständnis anzupassen.

Es gibt aber auch Fragen, auf die uns die Bibel keine Antwort gibt. Wir brauchen nicht alles zu wissen. Gott ist einfach grösser als unser Denkvermögen. Aber der Heilige Geist will uns in alle Wahrheit führen, die für uns wichtig ist.

Es gibt auch Spannungen, die die Bibel nicht auflösen will. Spannungen gehören zum Leben. Ein spannendes Leben ist doch etwas Gutes! So eine Grundspannung ist zum Beispiel der freie Willen des Menschen und die Erwählung Gottes.

Typ 5: Unterscheide die verschiedenen Textarten!

Was sind Textarten? Dies verstehst du am besten, wenn ich gleich einige aufzeige:

  • Briefe
  • Geschichtserzählungen
  • Gleichnisse
  • Profetien
  • Gebete
  • Lehrsätze
  • Verheissungen
  • Ermahnungen
  • Bildnisreden

Bei all diesen Textarten sind verschiedene Dinge zu beachten. Dies ist nicht kompliziert, sondern eigentlich sehr logisch, so einfach, dass es für dich fast eine Beleidigung ist, wenn ich darüber schreibe.

Ein Brief ist ein Brief. Er hat einen Absender und einen Empfänger. Und da muss ich dich etwas enttäuschen. Bei keinem Brief in der Bibel bist du der erste direkte Empfänger. Die Empfänger waren Jünger und Jüngerinnen Jesu, die zu dieser Zeit gelebt haben und in bestimmten Umständen lebten und bestimmte Fragen hatten. Oft sind Briefe im Neuen Testament Antworten auf solche Fragen. Und diese Fragen kennen wir nicht. Auch sind uns die Umstände nur mangelhaft bekannt.

Nach der Enttäuschung aber die freudige Nachricht: Wir können trotzdem enorm viel aus den Briefen lernen, auch wenn sie nicht direkt an uns adressiert sind. Die Umstände sind nämlich nur die Theaterkulissen, wo sich das Theater (Leben) abspielt. Der Inhalt des Theaters, oder das Leben selbst hat sich nämlich in all den Jahren nicht gross geändert. So ist es für uns immer noch etwa die gleiche Herausforderung wie für die Jünger vor 2000 Jahren unserem alten Menschen, dem Erzegoisten, abzusterben und in der neuen Kreatur, die wir durch Jesus Christus erhalten haben, zu leben.

Verheissungen sind oft an Bedingungen geknüpft. Und wir tun gut daran, diese Verknüpfung nicht zu lösen, auch wenn wir verständlicherweise die Verheissung sympatischer finden.

Geschichtserzählungen sind Geschichtserzählungen. Die Bibel ist sehr ehrlich und erzählt nicht nur schöne und nachahmungswürdige Geschichten.

Gleichnisse sind Geschichten, die erfunden wurden um eine Lehre anschaulich zu machen. Gleichnisse regen zum Nachdenken an. Nur, wer dazu bereit ist, weil er einen Hunger nach der Wahrheit hat, erkennt den tiefen Sinn.

Bildnisreden zeigen einen geistlichen Sachverhalt in einem sichtbaren Bild. Wenn Jesus von sich als der gute Hirt und von seinen Jüngern als Schafe spricht, dann redet dieses Bild von der Fürsorge Jesu für seine Jünger und der Abhängigkeit der Jünger von Jesus. So ein Bild hat immer auch seine Grenzen und man darf es nicht überziehen. So will das Bild von den Schafen nicht sagen, dass wir als seine Jünger nur Gras essen dürfen, oder uns die Dummheit der Schafe zum Vorbild nehmen sollen.

Prophetien sind das Reden Gottes durch einen Menschen (Propheten) in eine bestimmte Situation hinein, oft Ermahnungen, zeigen Missstände auf und die Konsequenzen, wenn diese Missstände nicht behoben werden, oft auch Trost und Ermutigung. Einige prophetische Worte zeigen auch auf, was in der Zukunft geschehen soll, damit das Volk Gottes vorbereitet ist, wenn die Ereignisse eintreffen.

Lehrsätze sind klare eindeutige Lehraussagen. Sie brauchen keine Interpretation, sondern Glaube und Gehorsam. Ein Beispiel eines Lehrsatzes steht in Apostelgeschichte 4,12: «Und in keinem andern (als Jesus Christus) ist das Heil, auch ist kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir selig (gerettet)  werden.» Ein anderes Beispiel: Apostelgeschichte 2,38: «Tut Busse und ein jeder lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes!»

Die Summe der Lehrsätze in der Bibel ist das Fundament der biblischen Lehre. Der Rest der Bibel ist von diesem Lehrfundament her zu verstehen.

Typ 6: Setze das Verstandene in die Tat um!

Im Hebräischen hat das Wort für Erkennen ganz viel mit Erfahren zu tun. Wir sprechen auch heute von «learning by doing» (Lernen durch Tun). Niemand lernt Autofahren durch Ansehen von Videos oder Lesen von Artikeln. Dies alles kann hilfreich sein. Aber Autofahren lernt man schlussendlich erst mit Autofahren. Auch Kuchenbacken lernt man, in dem man das Rezept Schritt für Schritt umsetzt.

Genauso ist es in der Beziehung mit Gott. Du lernst Gott nicht kennen, wenn du nicht Schritt für Schritt umsetzt, was er dir sagt. Nicht vergeblich spricht Jesus von Nachfolge. Und Nachfolge heisst Schritt für Schritt Jesus nachgehen. Er wird dir den übernächsten Schritt nicht zeigen, wenn du nicht den nächsten tust.

Jesus sagt in Matth. 7,24: «Darum wer diese meine Rede hört und sie tut, der gleicht einem klugen Manne, der sein Haus auf Fels baute.» Beachte: Er sagt nicht: «Wer diese meine Rede hört und sie interpretiert.»

Die Pharisäer hatten die Gebote Gottes auf ihre Weise interpretiert (abgeändert), weil sie im Grunde Gott nicht gehorsam sein wollten. In gleicher Weise sind auch wir in Gefahr, Worte, die Jesus gesagt hat, zu interpretieren (abzuändern) um sie für uns annehmbarer (wir meinen lebbarer) zu machen und merken nicht, dass wir dabei am Sinn der Worte vorbeileben.

Typ 7: Habe stets das Ziel im Auge!

Paulus schreibt an Timotheus in 1. Timotheus 1,5: «Die Hauptsumme aller Unterweisung aber ist Liebe aus reinem Herzen und aus gutem Gewissen und aus ungefärbtem Glauben.»

Zum guten Schluss noch ein Liedlein zum Nachdenken und Schmunzeln und einfacher Leben!

 

 

 

Bücher gewinnbringend lesen

Dein eigentlicher Lehrer

Dein eigentlicher Lehrer ist der Heilige Geist.

1. Joh. 2,27: «Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt bei euch, und ihr bedürft nicht, dass euch jemand lehre, sondern wie euch die Salbung alles lehrt, so ist’s wahr und ist keine Lüge; und wie sie euch gelehrt hat, so bleibet bei ihm.»

Dies bedeutet nicht, dass wir keine Lehrer mehr brauchen. So heisst es in

Eph. 4,11:»Und er hat etliche zu Aposteln gesetzt, etliche aber zu Propheten, etliche zu Evangelisten, etliche zu Hirten und Lehrern.»

Es ist aber wichtig, dass wenn wir Aposteln, Proheten, Evangelisten, Hirten und Lehrern zuhören oder Bücher von ihnen lesen, in erster Linie auf den Heiligen Geist hören und ihn fragen, was er uns durch das Gehörte und Geschriebene sagen will.

Ich habe oft die Erfahrung gemacht, dass ich nur mit meiner Seele (Verstand und Gefühle) Rednern zugehört und Bücher gelesen habe. Dann war ich begeistert, wollte das Gehörte oder Gelesene umsetzen und es funktionierte nicht. Warum? Weil nur das, was der Heilige Geist mir persönlich ins Herz legt, Kraft hat.

Das Buch der Bücher

Das Buch der Bücher ist und bleibt die Bibel. Die Bibel ist das geschriebene Wort Gottes. Die Bibel steht über allen Büchern. Die Bibel ist die absolute Wahrheit. Deshalb tun wir gut daran, jeden Inhalt eines Buches oder eines Referates  an der Bibel zu prüfen. Zur Prüfung reicht es nicht, die angegebenen Bibelstellen nach zu schlagen. Wir müssen den Inhalt an der Gesamtaussage der Bibel prüfen. Dazu müssen wir die Bibel sehr gut kennen. Dazu ist es ratsam, mindestens so viel Zeit mit dem Studium der Bibel zu verbringen wie mit dem Lesen von Büchern oder dem Hören von Referaten.

Lernen durch Tun

Der Prozess des Lernens ist erst abgeschlossen, wenn wir das, was wir erkannt haben, auch in die Tat umgesetzt haben. Das Lesen von Büchern und das Hören von Referaten allein kann unser Leben nicht verändern. Auch die Erkenntnis allein, die wir nach der Prüfung des Inhaltes durch den Heiligen Geist mit dem Worte Gottes gewonnen haben, verändert unser Leben noch nicht, wenn wir das Erkannte nicht in die Tat umsetzen.

Jak. 1,22:»Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein, wodurch ihr euch selbst betrügt.»

Im Gleichgewicht bleiben

Ein Buch oder ein Referat behandelt in der Regel ein Thema, einen Aspekt des Evangeliums. Es ist Stückwerk. Es ist deshalb nie die ganze Wahrheit. Es ist wichtig, dass wir diesen Aspekt der Wahrheit in die Gesamtbotschaft des Wortes Gottes einordnen. Viele Wahrheiten in der Bibel haben zwei Seiten. Wenn wir nur noch eine Seite betonen, das Gewicht nur auf eine Seite verlagern, kommen wir in Gefahr mit unserm Glaubensschiff zu kentern.

Zum Beispiel die Botschaft vom Kreuz. Durch den Opfertod Jesu am Kreuz haben wir so viele Segnungen zu gut. Das sind alles ganz wunderbare Wahrheiten. Aber die Bibel spricht auch von unserm Kreuz.

Matth. 16,24: «Da sprach Jesus zu seinen Jüngern: Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach!»

Das Kreuz auf sich zu nehmen bedeutet nichts anderes als bereit zu sein, für Jesus zu leiden und zu sterben.

Wo keine Bereitschaft da ist, sein Kreuz auf sich zu nehmen, besteht auch kein Anspruch auf die Segnungen des Opfertodes Jesu am Kreuz. Jesus will nicht nur mein Retter und Heiland sein. Er will auch mein Herr sein. Jesus ist nicht nur mein Freund und Bräutigam. Er ist auch mein Herr und Meister. Auch wenn ich sein Freund bin, so bleibe ich sein Knecht. Die Liebe des Vaters drückt sich nicht nur in seiner Gnade und Barmherzigkeit aus, sondern auch in seiner Heiligkeit, Gerechtigkeit und dazu gehört auch sein Zorn.

Ein festes Herz

Hebr. 13,9: «Lasst euch nicht durch mancherlei und fremde Lehren umtreiben, denn es ist ein köstlich Ding, dass das Herz fest werde, welches geschieht durch Gnade.»

Wir dürfen auf das, was uns der Heilige Geist in der Vergangenheit bereits offenbart hat, das Evangelium der Gnade, stehen wie auf einem Felsen. Aber das bedeutet nicht, dass wir stur und nicht mehr lernbereit sein sollen. Nein, sondern gerade weil die Basis der Gnade fest in unser Herz gelegt ist, können wir uns ohne Angst, offen und zugleich prüfend mit dem auseinandersetzen, was andere Glaubensgeschwister lehren. Wir sollen vorsichtig sein, aber keine Angst haben. Ein guter Bergführer mahnt zur Vorsicht, weil er die Gefahren der Berge kennt. Aber er wird seinen Leuten nie Angst machen, weil Angst die Absturzgefahr erhöht.

Die Verheissung der Irrlehrer

2. Petr. 2,1: «Es waren aber auch falsche Propheten unter dem Volk, wie auch unter euch sein werden falsche Lehrer, die verderbliche Irrlehren einführen und verleugnen den Herrn, der sie erkauft hat. «

Das ist nur eine von vielen Bibelstellen im Neuen Testament, wo vor Irrlehrern, falschen Propheten, Hunden und Wölfen im Schafspelz gewarnt wird. Schon Jesus spricht vom Teufel, der unter die gute Saat des Wortes Gottes Unkraut sät. (Matth. 13,25)

Kaum eine Werk- oder Gemeindeleitung möchte das. Aber keine Werk- und Gemeindeleitung kann das verhindern. Das war zur Zeit der ersten Gemeinde so und ist auch heute noch so. Gott lässt das zu, weil dies zum Trainings-programm für uns Christen gehört.

Jak. 1,12: «Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheissen hat, denen, die ihn lieben.»

Ich erkenne drei Sorten von Irrlehrern.

1. Die, welche einseitig lehren. Sie erzählen nur die halbe Wahrheit und eine halbe Wahrheit ist bekanntlich eine ganze Lüge.

2. Die, welche selber Verführte sind und die Irrlehren einfach weiter verbreiten.

3. Die, welche bewusst mit dem Satan zusammenarbeiten und bewusst Irrlehren verbreiten mit der Absicht, die Gemeinden zu zerstören.

Satan ist ein Meister der Verkleidung. Er kennt die Bibel besser als wir und ist sehr geschickt darin, Aussagen der Bibel zu verdrehen. Sünde heisst Zielverfehlung. Satan möchte verhindern, dass wir mit unserm Leben ins Ziel treffen. Ob wir oben oder unten, rechts oder links, viel oder wenig am Ziel vorbeischiessen, ist ihm gleichgültig.

Aber keine Angst! Der Heilige Geist, der in uns lebt, wird uns auf der Grundlage des Wortes Gottes jede Verführung des Feindes aufdecken, wenn wir bereit sind, auf seine Stimme zu hören.