Menschen oder Gott vertrauen

Gemäss Jeremia 17 liegt kein Segen darauf, Menschen zu vertrauen. Der Segen kommt, wenn wir Gott vertrauen.

Aber wenn Gott Menschen in Autoritätsposition einsetzt und bevollmächtigt, dann heisst Gott vertrauen, diesen Menschen zu vertrauen und sich ihrer von Gott delegierten Autorität unterzuordnen.

Wir sehen das beim Volk Israel. Gott hat Mose berufen, das Volk Israel aus der Knechtschaft in Ägypten heraus zu führen. Die Israeliten haben diese von Gott gegebene Autorität anerkannt. Und sie haben Mose gehorcht. Sie haben Mose vertraut. Sie taten das aber nur, weil sie sahen, dass Mose wirklich von Gott als ihr Führer gesetzt war. Sie gehorchten Mose nicht um Mose willen, sondern um Gottes willen. Hätten sie Mose nicht als von Gott gesetzten Führer anerkannt, dann wären sie in Ägypten geblieben unter der Terrorherrschaft des Pharaos.

Nun sagen viele: „Das war im Alten Bund. Im neuen Bund haben wir den Heiligen Geist und die Bibel. Nun brauchen wir keine geistlichen Leiter mehr.“ Stimmt das?

In Epheser 4,11 ff lesen wir, dass Jesus Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer gegeben hat, um die Gemeinde zu ihrem Dienst zuzurüsten und in die volle Reife des Christus zu führen. Im Bild gesprochen, um sie wie Mose aus dem Land der Knechtschaft der Sünde ins gelobte Land der Freiheit zu führen.

Die meisten Briefe beginnt Paulus, dass er sich als von Gott gesandten Apostel vorstelllt. Er betont, dass er Apostel ist, weil Gott es so wollte und nicht ein Mensch. In Apostelgeschichte 13 lesen wir aber, dass Menschen ihn ausgesandt hatten. Aber das waren nicht irgendwelche Menschen, die aufgrund von eigenen strategischen Überlegungen gehandelt haben, sondern von Gott eingesetzte Propheten und Lehrer, die unter der Leitung des Heiligen Geistes handelten. Der Heilige Geist gebrauchte diese Menschen als Werkzeuge. Aber er war der Handelnde.

Für Paulus war es wichtig, sich als von Gott gesandten Apostel vorzustellen, weil er sich sonst nicht angemasst hätte, die Gemeinden durch Briefe zu belehren und Dinge anzuordnen.

Wir haben einen lebendigen Gott, der handelt. Er handelt meistens durch menschliche Gefässe, auch im Neuen Testament.

Jesus kam schon durch ein menschliches Gefäss, nämlich Maria auf diese Erde. Er erwählte aus seinen Jüngern die zwölf Apostel und gab ihnen den grossen Missionsbefehl. Er gab Petrus die Schlüssel des Himmelreichs und setzte ihn als Hirten für die Schafe ein.

Wir sehen wie Gott an Pfingsten durch Petrus wirkte und durch seine Predigt 3000 Menschen zum Glauben kamen, sich taufen liessen und der Gemeinde hinzugefügt wurden.

Von den ersten Christen heisst es in Apg. 2,42, dass sie beständig blieben in der Lehre der Apostel. Die Apostel hatten gelehrt, was sie von Jesus gelernt hatten. Es war die Lehre Jesu. Aber die Gemeinde hat sie durch die Apostel bekommen.

Das neue Testament ist ausschliesslich durch Apostel geschrieben oder durch Menschen, die ihnen sehr nahe standen. Wir sprechen vom Altem und vom Neuen Testament vom Wort Gottes. Aber es wurde von Menschen geschrieben, die vom Heiligen Geist inspiriert waren.

In Epheser 2,20 lesen wir, dass das Fundament Apostel und Propheten sind, die exakt auf den Eckstein Jesus ausgerichtet sind. Der Eckstein ist der wichtigste Stein, der zuerst gelegt wird. Die andern Fundamentsteine müssen exakt auf ihn ausgerichtet sein. Aber der Eckstein allein ist nicht das Fundament. Auf den Eckstein allein kann man kein Haus aufbauen. Es braucht die andern Fundamentsteine.

Wenn das Haus Gottes auf das Fundament der Apostel und Propheten aufgebaut ist, dann ist jedes Haus, jede christliche Gemeinschaft, die nicht auf diesem Fundament aufgebaut ist, nicht das Haus Gottes, sondern eine christliche religiöse Gemeinschaft, ein Club oder ein Verein.

Wenn das Fundament nicht von Gott gesandte und bevollmächtige Apostel und Propheten sind, dann sind es Menschen, die nicht von Gott gesandt und bevollmächtigt sind.

Meine Mutter, die spürte, dass in ihrer Kirche etwas fehlte, hat oft den Satz eines geistlichen Leiters zitiert: „Die Kirche geht an den vielen unberufenen Mitarbeitern zu Grunde.“ Dann auch den Vers von 2. Tim. 3,5: „Sie haben einen äusseren Schein von Gottesfurcht, aber deren Kraft verleugnen sie.“

Evangelisten, Hirten und Lehrer sind ebenfalls wichtige Dienste im Hause Gottes. Aber sie bilden nicht das Fundament. Sie sind die este Steinreihe auf dem Fundament. Aber wenn das Fundament unter ihnen fehlt, dann kann kein stabiles Haus auf ihnen gebaut werden.

Für lange Zeit in der Kirchengeschichte kannte man zum weitaus grössten Teil, nur noch Hirten und Lehrer. Dann hatte Gott mächtige Evangelisten geschenkt. Durch sie entstanden Erweckungen und viele Menschen kamen zum Glauben. Es entstanden auch Gemeinden. Doch meistens schon sehr bald nach dem Tode dieser grossen Evangelisten erlosch die Erweckung. Das geistliche Haus ist zusammen gebrochen. Was übrig blieb waren kraftlose religiöse Versammlungen.

Zwar hat jede Denomination ihre Hierarchie mit ihren Leitern, die über den einzelnen Pastoren oder Pfarrern stehen. Diese übernehmen die Funktion von Aposteln und Propheten. Aber sind diese wirklich von Gott gesetzt und bevollmächtigt?

Jesus warnte vor falschen Propheten. Diese Warnung gilt sicher auch für die Apostel. In den Briefen warnen auch die richtigen Apostel an verschiedenen Stellen vor den falschen Aposteln.

Es ist falsch und gefährlich, sich als Stein in ein Haus einzufügen, das nicht auf dem Fundament von Aposteln steht, aber es ist auch falsch und noch gefährlicher sich in ein Haus als Stein einzufügen, das auf dem Fundament von falschen Aposteln und Propheten steht.

Wie kann man die richtigen von den falschen unterscheiden? Jesus sagt: an den Früchten. Ganz einfach! Ein guter Baum bringt gute Früchte, ein schlechter Baum bringt schlechte Früchte.

Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal ist ein jesusähnlicher Charakter. Die Berufung jeden Jüngers ist in das Bild von Jesus umgewandelt zu werden. Wenn diese Umwandlung in das Bild von Jesus in einem Leiter nicht sichtbar ist (ich meine nicht vollkommen, aber schon weit im Prozess der Umwandlung) wird er uns auch nicht dahin führen können.

Wunderbare Beschreibungen des Charakters von Jesus finden wir nebst den Evangelien in 1. Korinther 13, 4-7 und Galater 5,22. In Matthäus 11,29 sagt Jesus von sich selbst, dass er von Herzen demütig und sanftmütig ist. In Vers 30 sagt er, dass sein Joch sanft und seine Last leicht ist.

Die Demut von Jesus erkennen wir daran, dass er nichts von sich aus tut, sondern nur die Worte redet, die er vom Vater gehört hat und nur die Werke tat, die er den Vater tun sah. (Johannes 5,19; 7,18; 8,38).

Demut ist wohl die wichtigste Qualifikation für Leiterschaft im Reiche Gottes. Von Mose heisst es, dass er der demütigste Mensch auf Erden war. Paulus schreibt von sich selbst: „Nun lebe nicht mehr ich. Christus lebt in mir.“ (Galater 2,20) In 1. Korinther 15,10 schreibt er, dass er mehr gearbeitet habe als die andern, doch nicht er selbst, sondern Gottes Gnade.

Der Demütige lebt nicht mehr für sich selbst, sondern für Gott und die Menschen. Er vertraut nicht auf die eigenen Fähigkeiten, sondern auf Gottes Wirken in ihm und durch ihn. Deshalb kann Gott sich in den Demütigen und nur in Demütigen offenbaren in seinem Charakter und seiner Kraft.

Die zweite Eigenschaft mit der Jesus sich beschreibt ist Sanftmut. Der Sanftmütige respektiert den freien Willen des andern. Er zwingt niemandem etwas auf weder durch Domination oder Manipulation. In der Welt wird Unterordnung oft erzwungen. Herrscher unterdrücken. (Markus 10,42) Im Reiche Gottes geschieht Unterordnung freiwillig und aus Liebe.

Das Joch von Jesus ist sanft. Deshalb ist Sanftmut die Art und Weise, wie von Jesus eingesetzte Leiter die ihnen anvertrauten Menschen leiten.

Das weitere Merkmal ist, welches auch zur guten Frucht gehört, ist das Wirken Gottes in Kraft.

Paulus schreibt den Korinthern, dass seine Rede und Verkündigung nicht in überredendenden Worten menschlicher Weisheit, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft bestand, damit der Glaube nicht auf Menschenweisheit beruht, sondern auf der Kraft Gottes. (1. Kor. 2,4-5).

Durch seine Verkündigung kamen die Korinther mit Gottes Kraft, das heisst mit Gott selbst in Berührung. Dazu gehört auch Heilung und Befreiung.

Jesus sandte seine 12 Apostel aus mit dem Auftrag, das Evangelium zu verkünden, die Kranken zu heilen und die Belasteten von bösen Geistern zu befreien. (Lukas 9,1-2). Dazu gab er ihnen Vollmacht.

Wenn Menschen das Wort Gottes verkünden ohne dass Menschen geheilt und befreit werden, dann sind sie offensichtlich nicht von Gott gesendet und bevollmächtigt.

Heilung und Befreiung sind Zeichen, dass jemand von Gott gesandt ist. Aber aufgepasst. Auch falsche Apostel und Propheten können Zeichen und Wunder tun.

In Matthäus 7,22-23 spricht Jesus von vielen, die kommen werden und sagen, dass sie in seinem Namen Dämonen ausgetrieben und viele Wundertaten vollbracht hätten. Aber Jesus beschreibt sie als Gesetzlose und sagt von ihnen, dass er sie nie gekannt habe. Also offensichtlich haben sie ihre Vollmacht nicht von Jesus bekommen, sondern von Satan. In ihrem Leben ist die Frucht des Geistes nicht sichtbar, denn die Frucht des Geistes ist Liebe und die Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes. Ihre sogenannten Befreiungsdienste werden die Menschen auch nicht zu einer lebendigen Beziehung zu Jesus führen, die sie in das Bild von Jesus verwandeln wird.

Echte von Jesus gegebene Vollmacht (Salbung) ist nur da zu finden, wo auch ein jesusähnlicher Charakter sichtbar ist.

Jesus vertraut seine Vollmacht (Salbung) nicht Menschen an, die sie für eigennützige Ziele (eigene Ehre, Geldliebe) missbrauchen würden. Wir würden ja unser Auto auch nicht jemandem auslehnen, von dem wir wissen dass er damit Dinge tut, die nicht in unserem Willen sind.

Wenn wir Menschen vertrauen, die von Gott gesendet und gesalbt sind, vertrauen wir eigentlich nicht Menschen, sondern Christus der in ihnen und durch sie wirkt.

Viele Christen sind in christlichen Gemeinden von Leitern missbraucht und verletzt worden. Und als Schutzreaktion, um zu vermeiden, dass ihnen solches nicht noch einmal passiert, lehnen sie jegliche geistliche Leiterschaft ab. Sie vertrauen keinem Menschen mehr. Sie vertrauen nur noch sich selber. Sie sagen sich, ich tue nur noch, was die Bibel und der Heilige Geist mich selber lehrt. Sie machen sich damit zum eigenen geistlichen Leiter. Sie entscheiden selbst, was die richtige Auslegung der Bibel ist und was die Stimme des Heiligen Geistes und die Stimme des Engel des Lichtes (Satan) ist. Aber dabei vergessen sie, dass sie selber ja auch nur ein Mensch sind. Wer nur noch sich selbst vertraut, vertraut auch einem Menschen, sich selber. Sie machen sich zum eigenen Apostel und Propheten.

Da meine ich, wäre es ratsam, auch sich selbst an den Prüfungskriterien eines echten Apostels und Propheten zu beurteilen. Habe ich einen christusähnlichen Charakter? Wirkt Jesus in Kraft durch mich? Werden Menschen durch meinen Dienst geheilt und befreit? Oder gibt es in meinem Leben noch Bereiche, wo ich Heilung und Befreiung brauche?

Dies will uns Jesus alles schenken. Aber er hat seine Wege. Er gibt Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer um uns dieses Leben in der Fülle zu schenken.

Viele Christen holen sich ihre geistliche Nahrung im Internet. Manche sind noch in einer örtlichen Gemeinde, bekommen dort aber nicht genügend geistliche Nahrung. Andere gehen in keine örtliche Gemeinde mehr. Im Internet gibt es tatsächlich sehr viele gute Lehrer und Lehrvideos. Es gibt natürlich auch weniger gute und auch sehr schlechte. Doch auch bei den sehr guten besteht die Gefahr, dass man sich bedient wie bei einem Buffet. Man pickt einfach das raus, was einem passt, in der Regel das, was die eigene Überzeugung bestätigt, was man gerne hören möchte. Auch so bleibt man sein eigener Ausbildungschef. Dabei ist die Gefahr gross, dass man so geistlich nicht wächst.

Viele Christen sagen. Wir gehören alle zu dem einen Leib Jesu. Ich will von allen Gliedern profitieren. Doch als Glieder an dem einen Leib können wir nur an einem Platz im Leib angewachsen sein. Wir alle sind Steine im Hause Gottes. Aber als Steine können wir nur an einem Platz eingefügt sein.

Es gibt verschiedene gesalbte kraftvolle Dienste. Aber es ist wichtig, dass wir uns von Jesus zeigen lassen, wo unser Platz ist, wo er uns als Stein einfügen will. Und dann ist es wichtig, dass wir auch dort bleiben.

In 1. Kor. 4,15 schreibt Paulus den Korinthern, dass wenn sie auch tausend Lehrmeister in Christus hätten, so sie doch nicht viele geistliche Väter hätten. Paulus versteht sich als der geistliche Vater der Korinther. Auch der Apostel Johannes redet die Empfänger seines Briefes als seine geistlichen Kinder an. (z.B.: 1. Johannes 2,1)

Wir können von verschiedenen Lehrern gute Impulse bekommen. Aber es ist wichtig, einen geistlichen Vater oder eine geistliche Mutter zu haben.

Nochmals zurück zur Frage: Menschen oder Gott vertrauen? Es ist gut Gott zu vertrauen, der in und durch Menschen wirkt. Wir brauchen die gesendeten und gesalbten (bevollmächtigen) Diener Gottes (Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Leher) um in die volle Reife in Christus zu wachsen. Aber es ist gefährlich, Menschen zu vertrauen, die nicht von Gott gesendet und bevollmächtigt sind.

Die Freude ein einfaches Gemeindeschaf zu sein

Ein Bild für die Gemeinde ist die Schafherde mit einem Hirten. Ich wollte immer Hirte sein und nicht Schaf. Ich wurde gelehrt, dass Gott Hirten beruft. Aber beruft Gott auch Schafe?

In der freikirchlichen Gemeinde, wo ich aufgewachsen war, entstand bei mir die Überzeugung, dass wer Gott ganz dienen will, der wird Prediger (Pfarrer oder Pastor) oder Missionar oder arbeitet in einem christlichen sozialen Werk. Welche noch in einem weltlichen Beruf arbeiten, sind die weltlichen, halbherzigen, lauwarmen Christen. Das wurde nicht offiziell gelehrt, aber es war so die inoffizielle Botschaft, die ich mitbekommen habe.

Dazu kam, dass ich meinen Minderwert kompensieren wollte indem ich etwas Grosses für Gott tun wollte. So wurde ich ein sehr eifriger Christ.

Nun werde ich in diesem Jahr 70 und es würde ein ganzes Buch füllen, wenn ich aufschreiben würde in welchen Gemeinden, christlichen Werken, Bewegungen ich mitgearbeitet. habe, oft auch in leitenden Stellungen und was für Erfahrungen ich dabei gemacht habe.

Ein Leben lang bin ich meiner Berufung nachgerannt. Und nun muss ich oder besser darf ich erkennen, dass ich ihr ein Leben lang davon gerannt bin.

Schon lange hat Jesus versucht, dies mir zu zeigen, vor allem durch meine liebe praktisch veranlagte Frau. Doch vor allem durch die vollmächtige Lehre von Apostel Kathryn Krick habe ich die wunderbare Berufung, ein einfaches Gemeindeglied oder Gemeindeschaf zu sein, entdeckt.

Was ist diese wunderbare Berufung? Ein einfaches Gemeindeschaf hat die grossartige Berufung, Jesus im ganz normalen Leben in Familie, Beruf und Gesellschaft, würdig zu representieren. Mit andern Worten Licht und Salz in dieser Welt zu sein. Das Leben eines einfachen Gemeindeschafs soll so strahlen, dass die Menschen zu ihm kommen und fragen: Warum strahlst du so? Was ist dein Geheimnis?

Zu diesem Strahlen gehört auch der liebende Umgang der Gemeindeschafe untereinander.

Es sind die Schafe, die Schafe zur Welt bringen, nicht die Hirten. Die Aufgabe der Hirten ist, die Schafe zu weiden.

Der fünffältige Dienst (Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer gemäss 4,11 ff) ist gegeben um die Gemeinde, die einfachen Gemeindeschafe zu diesem Dienst zu zu rüsten. Dazu hat Jesus nur einige berufen. Es sind nur Hilfsdienste um die Gemeindeschafe für ihren Dienst zuzurüsten. Der eigentliche Auftrag, Licht und Salz in dieser Welt zu sein, ist die wunderbare, grossartige Berufung der einfachen Gemeindeschafe.

Je tiefer ich diese Wahrheit verstehe und in ihr lebe, desto mehr Freude und Frieden kommt in mein Leben und in meine Beziehungen.

Was ist Impartation?

Manche Christen haben Mühe mit dem Begriff Impartation, weil sie davon eine fast magische Vorstellung haben. Zum Beispiel so: Da kommt Bruder gesalbt von Amerika, legt die Hände auf und du bist ein ganz anderer Mensch. Es gab auch solche, die sich auf Gräber von grossen Männern oder Frauen Gottes gelegt haben, um Salbung (Impartation) zu bekommen. Ja, es sind sehr fragwürdige Dinge unter dem Begriff Impartation geschehen. Deshalb ist es auch nur verständlich, dass viele Christen damit Mühe haben.

Gemäss Wörterbuch bedeutet Impartation einfach Vermittlung, Weitergabe, Übertragung.

Auf das christliche Umfeld übertragen bedeutet Impartation nichts anderes, als ich gebe von dem, was ich von Gott bekommen habe, anderen weiter. Ein wichtiger Teil von Impartation ist auch die Lehre, auch das Vorbild durch das eigene Leben. Doch gehört auch die Übertragung von der Salbung dazu.

Salbung ist nichts anderes als Gottes Kraft. Es ist das Wirken des Heiligen Geistes. Ein gesalbter Jünger Jesu ist ein Jünger, durch den der Heilige Geist wirkt.

Zu den Themen Salbung und Impartation kommt auch die Frage, ob Gott Menschen braucht, um an anderen Menschen zu handeln. Manche Christen suchen die Kraft Gottes. Aber sie möchten, dass der Heilige Geist direkt an ihnen wirkt ohne dabei Menschen zu gebrauchen. Aber wenn wie die Bibel lesen, dann sehen wir bald, dass der Heilige Geist im Normalfall Menschen braucht, um an Menschen zu handeln.

Wie sind die meisten Christen zum Glauben gekommen? In dem ihnen Menschen das Evangelium erzählt haben. Das ist bereits eine Form von Impartation. Es ist die Weitergabe der guten Nachricht.

Paulus schreibt den Korinthern, dass er nicht mit überzeugenden Worten zu ihnen gekommen ist, sondern in Erweisung des Geistes und der Kraft, damit ihr Glaube nicht auf Menschenweisheit beruhe, sondern auf der Erfahrung der Kraft Gottes. (1. Kor.2,1-3) Nur durch eine Verkündigung des Evangeliums in der Kraft Gottes geschieht eine geistliche Wiedergeburt.

Selbst bei Paulus, dem Jesus ganz kraftvoll auf dem Weg nach Damaskus begegnet ist, brauchte er einen Ananias, der Paulus die Hände auflegte, um ihn von der Blindheit zu heilen und ihn zu taufen ((Apg. 9,10-17), und er brauchte viele Jahre später die Propheten und Lehrer in Antiochien, um ihn zusammen mit Barnabas als Apostel auszusenden und zu bevollmächtigen unter Handauflegung (Apg. 13,1-3).

Paulus ermahnt Timotheus die geistliche Gabe. die er durch Handauflegung bekommen hat, nicht zu vernachlässigen. (2. Tim. 1,6)

Impartation geschieht oft durch Handauflegung, aber nicht immer. Manchmal geschieht sie einfach durch Zuspruch. Als Petrus im Haus von Kornelius lehrte, wurden alle mit dem Heiligen Geist erfüllt ohne, dass er ihnen die Hände auflegte. Jesus sagte oft den Kranken „Sei geheilt!“ ohne dass er ihnen die Hände auflegte. Auch zu den 12 Aposteln sagte er: „Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen“ Und sie empfingen sie 10 Tage später an Pfingsten.

In Hebräer 6 wird die Lehre von der Handauflegung zu den Grundlehren gezählt. Damit ist die Übertragung der Kraft Gottes gemeint. Das ist die Lehre von Impartation.

Ein richtiges Verständnis von Impartation ist also etwas Grundlegendes. Wenn es fehlt, fehlt etwas Wichtiges in einer Gemeinde und im Leben jedes Christen.

Was hat unserer Ehe geholfen?

  • Jesus ruft Mann und Frau, ihm persönlich nach zu folgen.
  • Ein erfülltes Leben erwarte ich von Jesus und nicht vom Ehepartner.
  • Die Frage ist nicht, wer recht hat, sondern ob wir im Geist leben oder im Fleisch.
  • einander so sehen, wie der Himmlische Vater uns sieht, in Christus heilig und tadellos
  • Ich bin nicht verantwortlich für das Leben des andern.
  • Ich bin kein Opfer. Ob ich mich vom Fehlverhalten oder von der Sünde des Ehepartners verletzen lasse, ist meine Verantwortung. Was mich verletzt ist nicht die Sünde des andern, sondern meine Reaktion darauf.
  • Mein Ehepartner kann mich nicht an meiner Berufung, Jesus ähnlicher und in vollkommener Liebe zu leben, hindern.
  • Meine Aufgabe ist es nicht, meinen Ehepartner zu richten, sondern zu lieben.
  • Ich passe mich nicht an um eines „faulen“ Friedens willen, sondern weil ich meinen Ehepartner liebe.
  • Ich verzichte auf jegliche Selbstverteidigung und bin bereit, Unrecht zu ertragen.
  • Ich fühle mich nicht berechtigt, vom Ehepartner korrekt behandelt zu werden.
  • Ich entscheide mich, meinen Ehepartner zu lieben, wie er ist und trenne mich von allen Vorstellungen, wie er sein sollte.
  • Mein Ehepartner muss nicht in meine Logik passen. Ich verzichte auf jeden Versuch, ihn passend abzuändern.
  • Jesus, ich kann meine Frau / meinen Mann nicht lieben. Aber Du kannst es. Ich stelle mich dir zur Verfügung.