Der Weg zum Himmlischen Vater

Gott hat uns Menschen nach seinem Bilde geschaffen, weil er mit uns Gemeinschaft haben möchte. Die Gemeinschaft mit Gott, dem Himmlischen Vater, ist die Bestimmung und die Berufung unseres Lebens.

Adam und Eva, die ersten Menschen haben im Paradies in dieser wunderbaren Gemeinschaft mit Gott gelebt. Doch durch ihr Essen von dem Baum der Erkenntnis von Gut und Böse, wurde diese wunderbare Gemeinschaft mit Gott zerstört. Sie wurden aus dem Paradies vertrieben, weil sie sich für ein Leben auf dieser Welt entschieden haben, wo sie selbst darüber urteilen können, was Gut und Böse ist.

Die Sehnsucht nach dem Paradies, einem Ort, wo nur das Gute ist, ist auch die Sehnsucht nach dieser wunderbaren ungetrübten Gemeinschaft mit dem Himmlischen Vater.

Doch kann nichts Unreines, nichts Vermischtes von Gut und Böse, Gemeinschaft mit dem heiligen und reinen himmlischen Vater haben.

Das Gesetz, die Beschreibung dessen, was in Gottes Augen gut ist, zeigt uns Menschen nur, wie wir sein und leben sollten, um in Gottes Augen gerecht und heilig zu sein. Aber kein Mensch auf dieser Erde ist fähig, dieses Gesetz vollkommen zu halten. Okay, die einen mögen es mehr halten als andere. Und in den Augen von uns Menschen, mag mancher ein guter und gerechter Mensch sein. Aber dem Massstab der Gerechtigkeit Gottes genügt keiner. Deshalb ist das Gesetz, obwohl es gut ist, kein Weg für uns, um zurück in diese Gemeinschaft mit dem Himmlischen Vater zu kommen.

Es gibt nur einen Weg, der zurück zum Himmlischen Vater führt: Jesus. Jesus sagt von sich: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“ (Johannes 14,5).

Wie ist Jesus dieser Weg? Zwei Dinge trennen uns von dem Himmlischen Vater. Das eine ist unsere Schuld. Wir sind vor Gott schuldig geworden, weil wir Böses (Sünde) getan haben. Das andere ist unsere gefallene, sündige Natur. Wir haben als Menschen eine Natur von Gut und Böse. Jesus vergleicht diese Natur mit einem Baum der faule Früchte bringt. Ein schlechter Baum kann keine gute Früchte bringen, einfach weil er selbst schlecht ist. Was es braucht, um gute Früchte zu erhalten, ist ein neuer guter Baum.

Jesus nahm die Schuld von uns Menschen auf sich und ist stellvertretend für uns am Kreuz gestorben. Durch diese Tat haben wir die Möglichkeit zurück zum Himmlischen Vater zu gehen und eine neue Kreatur zu werden.

Wie sieht das konkret aus? An Pfingsten stellten die Menschen, die Petrus zuhörten und von seiner Botschaft getroffen waren dem Sinn nach diese Frage. Petrus antwortete: Tut Busse und ein jeder lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden, so werdet ihr die Kraft des Heiligen Geistes empfangen.

Es sind also drei Dinge, die zusammen gehören: 1. Busse 2. Taufe im Wasser 3. Empfang des Heiligen Geistes.

Busse heisst Umkehr und Umdenken. Dazu gehört das Erkennen, dass ich vor Gott schuldig geworden bin, weil ich Böses (Sünde) getan habe und dass ich eine gefallene Natur von Gut und Böse habe. Zur Busse gehört auch die Reue über die bösen (sündigen) Taten und die Entscheidung, diese nicht mehr zu tun, sondern in der neuen Natur, die Gott mir anbietet, zu leben.

Durch die Wassertaufe werden mir die Sünden abgewaschen, vergeben. In Römer 6 ist beschrieben, dass ich durch das Untertauchen ins Wasser auf den Tod Christi getauft werde. Das heisst, dass ich dadurch mit Christus sterbe. Das bedeutet, dass meine alte Natur mit Christus stirbt. Und mit Christus wird sie in der Taufe auch begraben. Und nun darf ich als eine neue Kreatur mit Christus auferstehen.

Und als diese neue Kreatur erhalte ich nun die Erfüllung mit dem Heiligen Geist und so bin ich ausgerüstet, um in der Kraft des Heiligen Geistes in dieser neuen Kreatur zu leben.

Und wie in Römer 8 beschrieben gibt dieser Heilige Geist meinem Geist (meinem innersten Wesen) Zeugnis, dass ich ein Kind des Himmlischen Vaters bin.

Die Bibel nennt diesen Prozess auch Wiedergeburt. In Johannes 3 erklärt Jesus dem Nikodemus, dass nur der ins Reich Gottes kommen kann, der durch Wasser und Geist wiedergeboren ist. Das Wasser spricht von der Wassertaufe und der Geist von der Erfüllung mit dem Heiligen Geist.

Alle Menschen sind von Geburt an Geschöpfe Gottes. Aber Kinder des Himmlischen Vaters können wir nur durch diesen Prozess der Wiedergeburt werden.

In Johannes 1,12-13 heisst es: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren sind.“

Dies ist der einzige Weg, der zurück zum Himmlischen Vater führt. So wenig wie das Halten des Gesetzes aus eigener Kraft in der alten Natur ein Weg ist, so wenig sind auch geistliche Übungen, wie Meditationen oder das Suchen von mystischen Gotteserfahrungen ein Weg dazu.

Der Weg zum Himmlischen Vater ist Jesus. Wir kommen auf diesen Weg durch Busse, Wassertaufe und Erfüllung mit dem Heiligen Geist. Dadurch werden wir zu Kindern des Himmlischen Vaters. Und können wir als Kinder des Himmlischen Vaters in Gemeinschaft mit dem Himmlischen Vater auf diesem Weg weiter gehen.

Zum Leben in dieser Gemeinschaft mit dem Himmlischen Vater gehören auch Zeiten der Ruhe und der Stille. Oft erfahren die Gemeinschaft des Himmlischen Vaters in solchen Zeiten auf besondere Weise. Oft ist es leichter in solchen Ruhezeiten zu hören, was er uns sagen will, als im Betrieb des Alltags. Aber es sind nicht solche Zeiten, die uns zu Kindern Gottes machen oder uns Gott näher bringen. Gott ist uns immer nah und lebt in uns, wenn wir durch Busse, Taufe und Erfüllung mit dem Heiligen Geist Kinder Gottes geworden sind.

Der gleiche Gott?

Haben wir alle den gleichen Gott? In Gesprächen mit Menschen aus verschiedenen Religionen und Konfessionen höre ich immer wieder die Ansicht, dass wir doch alle den gleichen Gott haben. Stimmt das?

Ich glaube, dass dies in mancher Hinsicht stimmt, aber nicht in jeder. Es stimmt, dass wenn es einen Gott gibt, der Erde und Himmel und alles, was dazu gehört, erschaffen hat, dann kann das nur der gleiche Gott sein. Und deshalb, wenn wir Menschen, diesen einen Gott suchen, der Himmel und Erde erschaffen hat, dann suchen wir den gleichen Gott. In dieser Hinsicht glauben wir ob Moslem oder Christen oder als Anhänger einer andern Religion an den gleichen Schöpfergott.

Nun aber beschreiben diese verschiedenen Religionen diesen einen Gott anders. So zum Beispiel beschreibt der Koran diesen einen Gott anders als die Bibel ihn beschreibt, nicht in jedem Punkt, aber in manchen nicht unwesentlichen Punkten.

Es gibt ganz wesentliche Punkte, wo der Koran mit der Bibel übereinstimmt. So zum Beispiel, dass Gott Himmel und Erde geschaffen hat und dass der Mensch deshalb vor diesem Gott mit seinen Handlungen verantwortlich ist und von ihm nach dem Leben auf dieser Erde gerichtet werden wird. Eine andere wichtige Gemeinsamkeit ist die sogenannte „Goldene Regel“. In der Bibel formuliert sie Jesus in der Positivform: „Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, das sollt ihr ihnen tun.“ Im Koran und in andern Weltreligionen finden wir sie in der Negativform: „Alles, was ihr nicht wollt, dass euch die Menschen tun, das sollt auch ihr ihnen nicht tun.“ Jesus sagt sogar von dieser „Goldenen Regel“, dass dies die Zusammenfassung von dem ganzen Gesetz und den Propheten ist, mit andern Worten vom ganzen Alten Testament.

Aber es gibt auch ganz wesentliche Punkte, wo sich Koran und Bibel in der Beschreibung dieses Gottes widersprechen. So sagt Jesus in der Bibel ganz klar, dass er Gottes Sohn ist und sagt: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“ (Johannes 3.36) Und auch: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater (Gott) denn durch mich.“ (Johannes 14,5). Eine ganz zentrale Aussage im Koran ist, dass Gott keinen Sohn hat.

Oft höre ich auch, dass die verschiedenen Religionen nur unterschiedliche Seiten von dem einen Gott beschreiben. Als Beispiel wird in unserer Region das Stockhorn angegeben. Auf der Nordseite hat das Stockhorn fast senkrecht abfallende Felsen und auf der andern Seite ist es eine Weide für Schafe. Die beiden Seiten sehen total verschieden aus. Und wenn jemand die Südseite beschreibt, dann steht das in einem krassen Gegensatz zu einer Beschreibung von der Nordseite. Und trotzdem es bleibt der gleiche Berg. Dürfen wir dies Bild gebrauchen um zu beweisen, dass es sich bei der unterschiedlichen Beschreibung des einen Gottes einfach um verschiedene Eigenschaften des einen Gottes handelt?

In der Bibel finden wir die Beschreibung von einem Gott, der zornig sein kann aber auch die Beschreibung von einem Gott, der sehr geduldig und gütig ist. Und wir Menschen haben oft Mühe, dies zusammen zu bringen. Doch wenn wir ein vollständiges Bild von Gott haben möchten, dann ist es wichtig, dass wir diese verschiedenen Seiten von Gott, die uns die Bibel offenbart, berücksichtigen. In diesem Sinne können wir das Bild vom Stockhorn auf Gott übertragen.

Aber dort, wo sich die Beschreibungen der verschiedenen Religionen und Konfessionen von diesem einen Gott, diametral widersprechen, wie dies wie bereits gesehen der Fall ist bei der Lehre des Korans, dass Gott keinen Sohn hat und der Lehre der Bibel, dass Jesus der Sohn Gottes ist und der einzige Weg, der zum Vater führt, ist es widersinnig zu behaupten, dass dies nur verschiedene Aspekte des einen Gottes sind. Das ist, um zum Bild des Stockhorns zurück zu kehren, wie wenn einer die Nordseite als einen Felsen beschreibt und der andere die Nordseite als Schafweide. Da können schlichtwegs nicht beide Behauptungen wahr sein. Wenn jemand das Stockhorn auf der Nordseite als Schafweide beschreibt, dann kann es nicht das gleiche Stockhorn sein.

Und genau so wenig, kann es sich bei dem Gott, den die Bibel beschreibt um den gleichen Gott handeln, den der Koran beschreibt. Entweder hat Gott einen Sohn, der der einzige Weg zum Vater ist, oder Gott hat keinen Sohn. Es kann unmöglich beides wahr sein.

Und was ist nun wahr? Der Koran hat den Anspruch, die Offenbarung des einen wahren Gottes zu sein? Und die Bibel hat diesen Anspruch auch. Und wiederum: Nur eine Offenbarung kann wahr sein.

Nun, wie können wir herausfinden, welche Offenbarung die Richtige ist? Das ist letztlich eine Glaubensfrage, die jeder für sich selber beantworten muss. Und dies ist nur möglich, wenn wir einander die Freiheit lassen und nicht versuchen weder mit Druck machenden Worten noch mit Waffengewalt oder irgendwelchen manipulativen oder dominierenden Methoden, andern den Glauben aufzuzwingen.

Gott hat uns einen Verstand gegeben und wir dürfen diesen Verstand auch bei dieser Frage gebrauchen. Wir können den Koran und die Bibel lesen. Wir können die Geschichte der Entstehung dieser beiden Bücher miteinander vergleichen. Ein Moslem, der von der Wahrheit des Korans überzeugt ist, muss keine Angst haben, die Bibel zu lesen, noch muss ein Christ, der von der Wahrheit der Bibel überzeugt ist, Angst haben, den Koran zu lesen.

Ich glaube, dass der eine wahre Gott sich freut, wenn wir ihn von Herzen suchen. Wir dürfen ihn auch bitten, sich uns persönlich zu offenbaren. Der wahre Gott freut sich, wenn wir die Wahrheit suchen. Die Bibel sagt, dass er sich finden lassen will, von jenen, die ihn suchen.