Das Angesicht Gottes schauen

Können wir das Angesicht Gottes schauen? Heisst es nicht im Alten Testament, dass wer das Angesicht Gottes schaut, sterben muss?

Jesus sagt in Johannes 14, dass wer ihn gesehen hat, den Vater gesehen hat.

Joh. 14,8-9:“Philippus spricht zu ihm: Herr, zeige uns den Vater, so genügt es uns! Jesus spricht zu ihm: So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?“

Wie konnte Jesus sagen, dass wer ihn gesehen hat, den Vater gesehen hat?

Im Fleisch hatten die Jünger nur Jesus gesehen, aber nicht den Vater. Aber sie haben den Charakter, den Geist von Jesus gesehen. Und der Charakter, der Geist von Jesus ist derselbe wie der Charakter und der Geist des Vaters. Im Geist ist Jesus mit dem Vater eins.

Jesus betet in Johannes 17,22:“Und ich habe die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, ihnen gegeben, auf daß sie eins seien, gleichwie wir eins sind.“

In Offenbarung 1,16 beschreibt Johannes das Angesicht Jesu so:

und sein Angesicht leuchtete wie die Sonne in ihrer Kraft.“

Das Angesicht Jesu hat eine Ausstrahlung wie die Sonne. Es ist sein wunderbarer Charakter, sein wunderbarer Geist, der wie die Sonne strahlt.

Es ist nicht wichtig, Jesus nach dem Fleisch zu kennen, zu wissen wie dunkel sein Haar, wie lange sein Bart, wie seine Augenfarbe ist, etc.

Viel wichtiger ist es, Jesus im Geist zu kennen, seinen Charakter zu kennen.

Wir kennen den Charakter von Jesus durch all die wunderbaren Geschichten, die wir in den Evangelien finden.

In Gal. 5,22 beschreibt Paulus die Frucht des Geistes:

Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Selbstbeherrschung.“

Das ist die Frucht, die der Heilige Geist in uns wirken will. Das ist der Charakter und der Geist Gottes, der auch durch unser Leben ausstrahlen soll. Und zuallererst ist es eine Beschreibung von Gottes Geist.

Ich lade euch nun ein, Jesus durch diese wunderbare Beschreibung anzuschauen, respektive Euch durch sein wunderbares Wesen anstrahlen zu lassen, Euch von seinem wunderbaren Angesicht besonnen zu lassen.

Das Wesen Jesu, des Vaters und des Heiligen Geistes ist Liebe.

Johannes schreibt:

1. Joh 4,16:“Und wir haben die Liebe erkannt und geglaubt, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Die Frucht des Geistes ist Liebe. Und was noch genannt wird sind Aspekte dieser Liebe.

Jesus ist im Geist ganz real hier und er schaut uns voller Liebe an.

Der erste Aspekt seiner Liebe ist die Freude. Jesus hat Freude an dir. Empfange im Glauben diese Freude. Öffne dein Herz für diese Tatsache. Jesus freut sich an dir, weil er dich liebt.


Vielleicht hast du Mühe, dies zu glauben, weil du auf dich schaust und dir Sünden und Versagen in den Sinn kommen. Und du denkst, das ist nicht möglich, dass Jesus mich liebt und sich an mir freut. Das kann nicht sein. Ich habe diese Liebe nicht verdient.

Ja, es stimmt, dass du diese Liebe nicht verdient hast. Niemand hat sie verdient. Man kann und muss sie nicht verdienen. Jesus liebt dich nicht aufgrund deines Verhaltens, sondern aufgrund seines Wesens. Er liebt dich und freut sich an dir aus dem einen Grund: Er ist Liebe und kann nicht anders, als dich zu lieben und sich an dir zu freuen, weil es sein Charakter, sein Wesen ist.


Jesus sagt in Matthäus 5,44-45:“Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, welche euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel seid. Denn er läßt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und läßt es regnen über Gerechte und Ungerechte.“

Der zweite Aspekt seiner Liebe ist Friede. Das Angesicht Jesu strahlt Friede aus. Das ist kein Waffenstillstandsfriede. Das ist ein Friede, der aus einem versöhnten Herzen kommt.

Ob du versöhnt bist mit Gott, ist eine andere Frage. Aber er ist versöhnt mit dir. Da ist keine Anklage, kein Vorwurf. Aus seiner Sicht gibt es nichts Trennendes zwischen ihm und dir. Da ist völlige Annahme. Das Problem der Schuld ist bereits gelöst am Kreuz von Golgatha.

Gibt es irgendetwas, wofür dich dein Gewissen noch anklagt? Bekenne es, entscheide dich wo möglich zur Wiedergutmachung und nimm und ergreife die Vergebung im Glauben! Jesus hat dir bereits vergeben. Aber es ist an dir, die Vergebung im Glauben zu ergreifen, damit auch in deinem Herzen Frieden einkehren kann.

Lass dich von Jesus oder vom Vater umarmen, wie der verlorene Sohn in Lukas 15! Das ist ein wundervolles Bild vom Frieden. Öffne dein Herz für diesen Frieden! Es gibt nur einen Ort, wo du zur Ruhe kommen kannst. Das sind die liebenden Arme des Vaters und von Jesus.

Ein weiterer Aspekt ist Geduld oder Langmut. Mir gefällt das Wort Langmut besser auch wenn es in der heutigen Umgangssprache nicht mehr gebraucht wird. Jesus hat Mut und dieser Mut ist lang. Er hört nicht plötzlich auf. Er hat nicht heute Mut und morgen oder übermorgen nicht mehr. Jesus ist nicht himmelhoch jauchzend und zu Tode getrübt.

Die Ausstrahlung Jesu ist ermutigend und dies andauernd. Die Botschaft an dich lautet: Es kommt gut. Du schaffst es. Respektiv: Ich schaffe es in dir und durch dich.

Jesus weiss, dass die Veränderung deines Charakters Zeit braucht. Es ist für ihn kein Problem, wenn du in fünf Minuten noch nicht ganz in sein Bild verwandelt bist, auch nicht in einem Jahr, auch nicht in 10 Jahren und nach 50 Jahren immer noch nicht ganz.

Lass dich von Jesus ermutigen. Weise alle enttäuschten und entmutigenden Gedanken von dir. Vertraue Jesus, dass es immer besser kommt. Mut tut gut! Lass dich von Jesus ermutigen!

Ein weiterer Aspekt der Liebe ist Freundlichkeit. Alles in der Ausstrahlung Jesu sagt dir: Du bist mein Freund, meine Freundin!

Das ist weit mehr, als wenn wir einen offiziellen, formellen Brief „mit freundlichen Grüssen“ abschliessen. Das ist mehr als eine höfliche Floskel.

Das ist tiefe Freundschaft, die durch dick und dünn geht. Jesus ist der Freund, der mit uns bis ans Ende der Welt geht.

Matthäus 28,20:“Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.“

Ein weiterer Aspekt der Liebe Jesu ist: Güte. Die Austrahlung Jesu sagt dir: Ich meine es gut mit dir. Und zwar nur gut! Ausschliesslich gut!

Paulus schreibt in Römer 8,28: “Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind.“

Der nächste Aspekt der Liebe Jesu ist: Treue.

In Offenbarung 19,11 wird Jesus der Treue und Wahrhaftige genannt.

Und ich sah den Himmel geöffnet, und siehe, ein weißes Pferd, und der darauf saß, heißt »Der Treue und der Wahrhaftige«; und in Gerechtigkeit richtet und kämpft er.“

Die Ausstrahlung Jesu sagt dir: Ich bin treu. Ich stehe zu meinem Wort. Ich hafte an der Wahrheit. Und mein Wort ist die Wahrheit. Ich rede nicht heute so und morgen anders. Auf mein Wort ist hundert prozentig Verlass. Jedes Wort, das ich gesprochen habe wird sich erfüllen, früher oder später.

Und ein weiterer Aspekt der Liebe ist Sanftmut. Dieses Wort gefällt mir auch sehr. Es ist der Mut, sanft zu sein. Jesus sendet seine Jünger wie Lämmer unter die Wölfe.

Lukas 10,3: „Geht hin! Siehe, ich sende euch wie Lämmer mitten unter die Wölfe.“

Was braucht mehr Mut, als Löwe unter die Wölfe zu gehen oder als Lamm?

Jesus ist von Herzen sanftmütig.

Er sagt in Matth. 11,29:“Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen!“

Diese Sanftmut ist keine etwas feinere Form der Manipulation. Nein! Jesus ist von Herzen sanftmütig. Es hat auch nichts mit Feigheit zu tun. Sie spricht an, was angesprochen werden muss. Sanftmut ist kein feiges Ausweichen von Konflikten.

Jesus schaut dich sanftmütig an. Seine Botschaft an dich ist: Ich werde dir sagen, was nötig ist, um dir weiter zu helfen. Aber, ich werde es auf eine sanfte Art und Weise tun.

Und der letzte Aspekt der Liebe ist Selbstbeherrschung. Es wird auch das Wort Enthaltsamkeit und Keuschheit gebraucht.

Jesus kann sich selbst beherrschen. Er wird nie dich anschreien, weil ihm die Nerven durch gehen. Er wird nie im Affekt gegen dich handeln. Und er wird dich nie gebrauchen, um seine Triebe und seine Bedürfnisse zu befriedigen. Dies ist die wunderbare Bedeutung des Begriffs Keuschheit. Die Liebe Jesu ist völlig selbstlos. Es geht ihm nur um dein Wohlergehen.

Der keusche Blick Jesu sagt dir: Ich liebe dich. Aber ich begehre dich nicht. Ich brauche dich nicht. Es geht mir einzig und allein darum, dass es dir gut geht. Das einzige, was ich mir von dir wünsche ist, dass du meine Liebe annimmst, dass meine Liebe dich in mein Bild verwandelt und du so meine Liebe an deine Nächsten weitergeben kannst.

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