Die Zeit zur Entscheidung

Immer wieder, wenn ich mit Menschen über das Evangelium spreche, höre in etwa Folgendes. Ich lebe im Jetzt und was danach kommt, das sehe ich dann.

Das tönt auch ganz vernünftig. Eine Entscheidung kann man ja erst dann fällen, wenn man die Fakten kennt, wenn man weiss, warum es geht. Und weil man ja noch nicht weiss, was nach dem Tod sein wird, kann man jetzt auch noch nicht eine Entscheidung fällen für ein Leben nach dem Tod. Verbunden ist diese Einstellung oft mit der Haltung: Ich glaube nur, was ich sehe.

Ist diese Einstellung wirklich so vernünftig, wie sie auf den ersten Blick tönt? Nehmen wir sie doch mal etwas genauer unter die Lupe.

Schauen wir doch mal zuerst an, was Glaube bedeutet.

Die Bibel definiert Glaube in Hebräer 11,1 so: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht.“

Der Glaube hat also mit Hoffnung zu tun. Und Hoffnung bezieht sich immer auf etwas in der Zukunft. Ich kann weder auf etwas Vergangenes hoffen noch auf etwas in der Gegenwart. Und sehen kann ich nur in der Gegenwart. Deshalb bezieht sich Glaube, wie ihn die Bibel definert, immer auf etwas, was man nicht sieht. Zu glauben, was man sieht ist nach biblischer Definition ein Ding der Unmöglichkeit.

Wie sieht Glauben im täglichen Leben aus? Wir sprechen von einem Handeln aus Treu und Glauben. Ein Wort, welches dem Wort Glauben sehr nahe kommt, ist Vertrauen. Wenn wir einem Handwerker einen Auftrag geben, dann tun wir das im Vertrauen, dass er gute Arbeit leistet. Und der Handwerker nimmt den Auftrag an im Vertrauen, dass wir die Rechnung bezahlen.

Sehen wir zur Zeit der Auftragserteilung, dass der Handwerker gute Arbeit leistet? Nein! Vielleicht haben wir schon früher ihm einen Auftrag erteilt und dann gesehen, dass er gute Arbeit macht. Deshalb vertrauen wir ihm. Wir glauben, dass er auch diesmal wieder gute Arbeit leisten wird. Aber da die gute Arbeit in der Zukunft liegt, sehen wir sie noch nicht.

Wir hatten einem Plattenlegergeschäft einen Auftrag gegeben. Und dieses Geschäft hatte uns einen Arbeiter geschickt, der den Auftrag hervorragend ausführte. Deshalb haben wir im Vertrauen diesem Geschäft auch den nächsten Auftrag anvertraut. Aber diesmal kamen zwei andere Arbeiter und mit deren Arbeitsqualität waren wir nicht zufrieden.

Ja, es kommt der Moment, wo wir sehen, wenn wir im Glauben eine Entscheidung fällen. Aber wenn wir sehen, dann ist der Zeitpunkt der Entscheidung vorbei. Als der Auftrag ausgeführt und die Platten verlegt waren, war der Zeitpunkt der Entscheidung vorbei. Und die Entscheidung konnte nicht mehr rückgängig gemacht werden.

Wir entscheiden immer im Jetzt in Treu und Glauben für die Zukunft. Und im Nachhinein sehen wir, ob das, was wir geglaubt haben, auch wirklich so eintrifft oder nicht.

Es kommt die Stunde der Wahrheit. Es kommt die Stunde, wo es sich zeigt, ob wir das Richtiges oder Falsches geglaubt haben.

Dazu eine kleine Zwischenbemerkung. Viele sagen: Hauptsache, man glaubt etwas. Was spielt nicht so eine Rolle. Dies stimmt in einer Hinsicht. Solange man etwas glaubt, ist man zuversichtlich und guten Mutes, egal ob das, was man glaubt richtig ist oder falsch. Aber wenn die Stunde der Wahrheit kommt, dann wird der glücklich sein, der das Richtige geglaubt hat. Und wer das Falsche geglaubt hat, wird enttäuscht sein.

Dies betrifft unsere Entscheidungen für das tägliche Leben im Hier und Jetzt. Aber es gilt auch für das Leben nach dem Tod. Wenn die Bibel wahr ist, dann entscheiden wir in dem Leben hier und jetzt, wo wir unser ewiges Leben nach dem Tod verbringen werden, entweder im Reich Gottes (Himmel) oder im Reich der Finsternis, getrennt von Gott. Die Bibel spricht von der Hölle und von einem Feuersee, der ewig brennt, einem Ort der Qual, die nie aufhört.

Jetzt ist die Zeit der Entscheidung. Nach dem Tod werden wir sehen, ob die Bibel recht hat oder nicht. Aber für eine Entscheidung ist es dann zu spät. Jetzt können wir über unsere ewige Zukunft entscheiden. Wir können nur im Glauben entscheiden.

Entweder glauben wir, dass die Bibel recht hat. Oder wir glauben, dass sie nicht recht hat. Sollte sie nicht recht haben, und sollte es kein Leben nach dem Tod mehr geben und ich habe ihr geglaubt, dann habe ich das Leben hier in einem falschen Glauben gelebt. Sollte sie aber recht haben, und ich habe ihr nicht geglaubt, dann werde ich die Ewigkeit am falschen Ort verbringen. Ich meine, es lohnt sich, zumindest zu prüfen, ob die Botschaft der Bibel nicht wahr sein könnte.

Eine kurze Zusammenfassung über die Botschaft der Bibel finden Sie auf der Seite: „Die beste Botschaft“.

Wer ist ein Christ?

Worte werden oft ganz verschieden gefüllt oder definiert. So ist es auch mit dem Wort Christ. Im Gespräch mit Menschen begegnen mir immer wieder folgende Definitionen. Keine dieser Definitionen ist falsch. Es ist aber gut, wenn wir sie unterscheiden. Viele Missverständnisse geschehen dadurch, dass man zwar die gleichen Worte gebraucht, aber ganz verschiedene Dinge darunter versteht. In Gesprächen ist es deshalb immer wieder wichtig zu prüfen, ob man mit dem gleichen Wort auch das Gleiche meint.

Christ als kulturelle Definition

Wir leben ja im sogenannten christlichen Abendland. Manche bezeichnen sich als Christen, weil sie hier in einer noch christlich geprägten Kultur gross geworden sind. Die westliche Kultur wird oft auch von Menschen aus andern Kulturkreisen als christlich bezeichnet. Aus einer solchen Sicht, wurden die Kreuzzüge von den Christen ausgeführt, ebenfalls der Holocaust.

Christ als institutionelle Definition

Viele bezeichnen sich als Christen, weil sie Mitglied einer christlichen Landes- oder Freikirche sind. Für die einen sind nur die aktiven Mitglieder wirkliche Christen. Die passiven werden dann als Namenschristen bezeichnet.

Christ als konfessionelle Definition

Konfession bedeutet Bekenntnis. Manche Christen bezeichnen sich als bekennende Christen. So ein Bekenntnis kann sein: Ich glaube, dass Jesus für meine Sünden gestorben ist und ich deswegen ewiges Leben im Himmel habe. In vielen Kirchen wird auch gemeinsam immer wieder das Apostolische Glaubensbekenntnis gesprochen.

Christ als biblische Definition

Da die Bibel bekannterweise verschieden interpretiert (ausgelegt) wird gibt es logischerweise auch verschiedene biblische Definitionen, wer ein Christ ist.

Deshalb ist das, was ich im Folgenden schreibe lediglich die Definition, wie ich die Bibel verstehe. Und ich möchte allen Mut machen, prüft das, was ich schreibe anhand der Bibel, besonders anhand des neuen Testamentes.

Ein Christ ist ein Jünger Jesu

Im Neuen Testament kommt das Wort Christ kaum vor. In Apostelgeschichte 11,26 wird beschrieben, dass in Antiochen die Jünger Jesu das erste Mal Christen genannt wurden. Das bedeutet, dass Christ eine andere Bezeichnung für einen Jünger Jesu ist. Die Anweisung Jesu an seine Jünger in Matthäus 28,19 heisst: „So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker …….“

Im Neuen Testament ist fast ausschliesslich von Jüngern, Heiligen oder Gläubigen die Rede.

Alle vier Worte bezeichnen immer die gleiche Wirklichkeit. Das heisst ein Christ ist ein Jünger, ein Heiliger und ein Gläubiger. So ist es nicht möglich gemäss der Bibel ein Christ zu sein, ohne ein Jünger, ein Heiliger und ein Gläubiger zu sein. Ebenso ist es nicht möglich, ein Gläubiger zu sein ohne ein Jünger und ein Heiliger zu sein.

Dies bedeutet, dass alle Bedingungen, die Jesus für die Jüngerschaft genannt hat auch für das Christsein gelten:

  • Busse: Ich erkenne, dass ich vor Gott schuldig geworden bin und mit all meinen Anstrengungen nicht ein Leben führen kann, das Gott gefällt (sündhafte Natur) Matthäus 4,17
  • Wiedergeburt durch Wassertaufe und Erfüllung mit dem Heiligen Geist. Johannes 3,5-6
  • Selbstverleugnung und Bereitschaft, das Kreuz auf sich zu nehmen (Bereitschaft, für Jesus zu sterben) Matthäus 16,24
  • Jede menschliche Beziehung hintenanstellen Lukas 14,26 (Die Bedeutung von hassen ist hier: hintenanstellen oder sie weniger wichtig nehmen als die Beziehung zu Jesus, Jesus an die erste Stelle setzen.)
  • allem entsagen, was man hat Lukas 14,33 Das heisst alles Hab und Gut unter die Herrschaft Jesu stellen. Dazu gehört die Bereitschaft alles wegzugeben oder zu verlieren um Jesu willen. (nicht um einer Organisation willen!)
  • Tun, was Jesus sagt. Matthäus 7,24

Der Begriff Jünger kommt dem Begriff Lernender oder Auszubildender, welchen wir von einer Berufslehre her kennen, sehr nahe. Das Ziel ist, wie der Meister zu werden. Es geht dabei nicht nur um Wissensvermittlung, sondern das Aneignen von praktischen Fähigkeiten und Charakterschulung. Das Ziel eines Jüngers ist es, wie Jesus zu werden . Das Wort Christ beschreibt Menschen, die Christus sehr ähnlich sind.

Christus ist die lateinische Bezeichnung für Messias und bedeutet: Der Gesalbte. Als Christen dürfen wir wie Jesus mit dem Heiligen Geist gesalbt sein.